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Hinweise für Anlegerinnen und Anleger

Die folgenden Hinweise können und sollen keinesfalls eine Anlage- beziehungsweise Wertpapierberatung ersetzen, sie dienen vielmehr ausschließlich dazu, auf einige Risiken im Umgang mit Wertpapieren hinzuweisen und Anstöße dafür zu geben, sich vor einer solchen Geldanlage eingehend zu informieren und im Zweifel eine entsprechende Beratung an geeigneter Stelle in Anspruch zu nehmen:

Verzinsliche Wertpapiere - also zum Beispiel auch Niedersächsische Landesschatzanweisungen - unterliegen unter anderem einem Zinsänderungsrisiko. Das Zinsänderungsrisko ergibt sich aus der Ungewissheit über die zukünftigen Veränderungen des Marktzinsniveaus. Der Käufer einer fest verzinslichen Landesschatzanweisung ist diesem Risiko zum Beispiel in Form eines Kursverlustes ausgesetzt, wenn das Marktzinsniveau steigt. Schwankungen im Zinsniveau sind am Geld- und Kapitalmarkt an der Tagesordnung und können den Kurswert der Landesschatzweisung täglich ändern.

Der Nominalzins einer fest verzinslichen Landesschatzanweisung wird grundsätzlich in Anlehnung an das zum Emissionszeitpunkt herrschende Marktzinsniveau für die Dauer der Laufzeit festgesetzt. Während der Laufzeit des Wertpapiers kann der Kurs jedoch erheblich vom Einstandskurs abweichen (abhängig von den jeweiligen Veränderungen des Marktzinsniveaus).

Das Marktzinsniveau wird weitgehend durch die Entwicklung der Konjunktur, die Inflation, die Politik der Notenbank sowie das ausländische Zinsniveau und die Wechselkurserwartungen beeinflusst. Die Bedeutung der einzelnen Faktoren ist allerdings nicht direkt quantifizierbar und schwankt im Zeitablauf.

Eine Veränderung des Marktzinsniveaus nach Begebung einer fest verzinslichen Landesschatzanweisung beeinflusst deren Kursentwicklung in jeweils entgegengesetzter Richtung: Bei einer Erhöhung des Marktzinsniveaus sinkt ihr Kurs, bei einem Absinken des Marktzinsniveaus steigt er. Der Kurs verändert sich dabei in der Regel jeweils so weit, bis die Rendite der Landesschatzanweisung in etwa dem Marktzinssatz entspricht.

Unter der Rendite eines fest verzinslichen Wertpapiers ist seine effektive Verzinsung zu verstehen, die vom nominalen Zinssatz, dem Ausgabe- beziehungsweise Kaufkurs, dem Rückzahlungskurs und der (Rest-)Laufzeit bestimmt wird.

Die Zinsänderungsrisiken (aber auch -chancen) sind nur dann relevant, wenn die fest verzinslichen Landesschatzanweisungen nicht bis zum Ende der Laufzeit behalten werden. Anleger, die stattdessen bis zur Endfälligkeit der Landesschatzanweisung eine "buy-and-hold"-Strategie verfolgen, erhalten in jedem Fall den Nennwert zurück. Hierfür garantiert auch schon die ausgezeichnete Bonität des Landes als Wertpapier-Emittent.

Besonderheiten bei variabel verzinslichen Landesschatzanweisungen:

Im Unterschied zu den Festzins-Landesschatzanweisungen bestehen Risiken und Chancen im unsicheren Zinsertrag. Auf Grund der schwankenden Zinserträge kann man die endgültige Rendite dieser Wertpapiere zum Kaufzeitpunkt nicht feststellen, so dass auch kein Rentabilitätsvergleich mit Anlagen mit längerer Zinsbindungsfrist möglich ist. Kursschwankungen größeren Ausmaßes kommen bei solchen Landesschatzanweisungen in der Regel nicht vor, da sich der Kurs auf Grund der periodischen Zinsanpassungen immer nahe um 100 Prozent bewegt.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
25.11.2003
zuletzt aktualisiert am:
24.01.2020

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